Lesbos-Refugee Camp Moria

Hilfe für Flüchtlingslager Moria auf Lesbos/Griechenland

Die Bewohner nennen es KZ oder die Hölle, das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Unvorstellbare Zustände – bis zum Selbstmord von Kindern – herrschen dort.

Im und um das Lager, das für max. 2000 Flüchtlinge konzipiert ist, leben z. Zt. mehr als 10 000 Menschen aus ca. 40 Ländern eng zusammen ohne sanitäre Einrichtungen unter windigen Zeltplanen den Herbststürmen ausgeliefert und völlig unterversorgt, was Kleidung und Essen anbetrifft. Vor allem für Frauen (Angst vor Vergewaltigung) und Kinder (viele unbegleitete Minderjährige) sind dies unmenschliche Bedingungen. Im Streit um die wenigen Ressourcen kommt es zu Schlägereien, Diebstahl und Konflikten mit den ortsansässigen Olivenbauern, deren Olivenbäume für Kochzwecke missbraucht werden. Als Brennstoff für ein Drei-Steine-Feuer wird genommen, was immer man findet: Paletten, Kartons, Gummireifen und eben auch das Holz der Olivenbäume.

Anfang Oktober, der erste Sturm fegte gerade über die Insel, erreichte uns der telefonische Hilferuf von Ing. Müller-Hermann aus Lesbos für diese Menschen: Dringend würden Decken, warme Kleidung, Schuhe, Windeln und vor allem Holzsparöfen zur Zubereitung von Mahlzeiten und paralleler Wärmeerzeugung benötigt. Ein Holzsparofen spart 70% des ansonsten für ein Dreisteine-Feuer benötigten Holzes ein und brennt nahezu rauchlos.

Herr Müller-Hermann hatte EG Solar im Sommer in Altötting besucht, uns geschildert, dass nur einige Hilfsorganisationen und engagierte Freiwillige vor Ort versuchen, die Lage der Menschen zu lindern und den Kontakt zu Low-Tech-Lab und Heimatstern e.V. / München hergestellt. 1 Musterkocher SK14 mit Topf

und 1 Satz Bleche wurden mit Fertigungszeichnung zu Low-Tech-Lab (http://lowtechlab.org/wiki/Accueil) nach Moria geschickt, um als Alternative zum zerstörerischen Dreisteine-Feuer das solare Kochen vorzustellen.

Öffentliche Vorstellung des SK14

Von den MitarbeiterInnen des Low-Tech-Lab wurde ein Solarkocherbaukurs mit interessierten Flüchtlingen abgehalten und es war von allen Beteiligten geplant, das Solarkocherprojekt nach und nach weiter auszubauen. Angesichts der stürmischen, regnerischen Herbst- und Wintersaison musste dieses Vorhaben jedoch auf das nächste Frühjahr verschoben werden.

Dringender war es nun, etwas zur Linderung der akuten Not beizutragen.

Auf einen Spendenaufruf am 5. Oktober im Altöttinger Anzeiger kamen innerhalb einer Woche ca. 300 warme Decken, etliche Paar Schuhe und Windelpakete bei EG Solar an.  EG Solar spendete 20 große Holzsparöfen und 20 große Töpfe.

Wir verpackten jeden Ofen einzeln in große Schachteln, Decken und Sonstiges in stabile Plastiksäcke mit Beschriftung / Inhaltsangabe, verstauten alles in einem Ladeanhänger und fuhren es zum Sammellager von Heimatstern e.V. in München (www.heimatstern.org/de/), der den Weitertransport nach Lesbos übernahm.

Bereits am 30.10.2018 war alles vor Ort auf Lesbos.

An dieser Stelle sei allen Spendern nochmal herzlich gedankt!

⇒Hilfe für Flüchtlingslager Moria auf Lesbos